Wenn sich Menschen in ihrem Leben weiter entwickeln, verändert sich auch das Verhältnis zum Partner. Dieses verschmolzene und verklebte „Einer-für-den-anderen-Dasein“ und „Wo du bist, will auch ich sein “ ist Stoff für Groschenromane oder schnulzige Songtexte.
In einer guten und stabilen Partnerschaft achten sich die Partner gegenseitig. Wahre Liebe besteht dort, wo die Partner sich genug Freiraum zugestehen, damit jeder seiner ganz individuellen Entwicklung folgen kann. Denn dann geht es dem Einzelnen gut – was sich wiederum auf die Partnerschaft auswirkt.
Diese Zeilen hier enthalten eine gute Anweisung zum weisen Handeln:
…. Aber lasst Raum zwischen euch. Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen. Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel: Lasst sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein. Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher. Gebt einander von eurem Brot, aber esst nicht vom selben Laib. Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein, so wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern. Gebt eure Herzen, – aber nicht in des anderen Obhut. Denn nur die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen. Und steht zusammen, doch nicht zu nah.: Denn die Säulen des Tempels stehen für sich, und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten der anderen. Khalil Gibran – „Der Prophet“ –